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Exkursion Kunstkurse 11/12 BAUHAUS Dessau

Unsere Reise ist eine in die Zeit vor 100 Jahren und an einen Ort, an dem  Dinge geschahen, die  als   d e r  Beitrag Deutschlands zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts eingeordnet werden.

Das BAUHAUS-Gebäude und die Schule für Architekten und Designer gelten als revolutionär, schon damals. Die Welt vor 100 Jahren stand Kopf, als man das sah und schloss das BAUHAUS 1932, weil es nicht in diese Welt und in die Zeit passte. Warum?

Wir sehen im BAUHAUS große, klare, lichtdurchflutete Arbeitsräume, einen Theatersaal und eine Kantine, die zu einem Raum verbunden werden können, ein Direktorenzimmer, von dem man (in) alle Gebäudeteile sehen kann. Die Einrichtung ist schlicht und zweckmäßig, vielleicht fast karg. Die Wände weiß. Die Heizkörper hängen wie Bilder an der Wand.

Um zu verstehen, was im BAUHAUS so anders war, dass man es verbieten wollte, müssen wir uns die Häuser und Innenräume der Bürger vor 100 Jahren vorstellen. Nehmen wir doch unser 103 Jahre altes Schulgebäude Haus 1 mit Aula. Das macht was her! Bunte Fensterscheiben mit Blumen, an den Wänden mehrere Halbpfeiler mit Kapitellen (oberer Abschluss), riesige Kronleuchter (schon relativ schlicht), hinten in der Aula ein halbrunder Raumteil, die Heizkörper versteckt hinter einer Holzverkleidung, farbige Wände… die Bürger vor 100 Jahren fanden genau das schön. Und nun entsteht zur gleichen Zeit wie unsere Schule in Dessau dieser Glaskasten und die Leute darin denken und machen die Dinge neu und ganz anders. Die Dinge, die sie entwickeln- vom Haus bis zur Kaffeekanne-, sollen vor allem gut funktionieren und das kann man ihnen auch ansehen. Alles sieht auf einmal einfacher, klarer aus und nicht mehr wie gewohnt. Die Bürger vor 100 Jahren waren geschockt. Das BAUHAUS wurde geschlossen, die Lehrer und Schüler mussten es verlassen.

Unsere Schüler stehen vor dem Gebäude und erkennen den Ursprung von moderner Architektur weltweit und  dem Aussehen der Dinge bei IKEA . Sie sind nicht geschockt und erstaunt über den Bau und das Design. Die vergangenen 100 Jahre haben in die Köpfe und in das Lebensumfeld auch vieler Erzgebirger das Praktische , gut Durchdachte und dadurch auch einfach Schöne gebracht – aber: Manchmal ist uns das Alte einfach vertrauter und lieber und dann genießen wir zurück in Schwarzenberg unser schönes Haus 1.

S. Haupt

Fachlehrer Kunst

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